Es war eine ruhige Nacht hier am Kanal. Der gefällte Baum etwas weiter unten am Weg
hegte unser Interesse. Der mittelgrosse Baum wurde anscheinend von einem Biber gefällt.
Im näheren Umfeld gibt es noch mehr Anzeichen von Bibern. Das nahe Dorf Biberbach hat
anscheinend nicht umsonst seinen Namen.
Das Wetter schien mit uns zu sein. Die Sonne zeigte sich wieder und die Temperaturen
schienen grundsätzlich wieder etwas zu steigen. Wir folgten dem Kanal weiter bis zu
einer grossen Schleuse, wo wir zum Ostufer wechselten. Bei Berching wechselten wir
wieder ans Westufer des Kanals und besuchten eine Bäckerei. Man folgte hier weiter
kleinen Nebenstrassen. So verliessen wir den Radweg und hofften auf der anderen Seite
auch einen zu finden. Und so war es. Am Ortsausgang von Pollanten treffen wir eine
Radlergruppe und holen ein Radlerpaar ein. Wir werden von mehreren Personen in ein
Gespräch verwickelt. Allerdings wollten wir nicht zu lange reden, denn sie erzählten
uns, dass gleich etwas weiter ein Treidelpferd zu sehen sei. Das interessierte uns
natürlich, da wir solch etwas noch nie gesehen hatten. Wir hatten das Schiff und das
zugehörige Pferd schnell eingeholt. Das Pferd lief auf dem Damm des historischen Main-Donau
Kanals. Es zog geduldig einen Kahn mit Touristen hinter sich her. Der historische Kanal
ist hier noch in gutem Zustand. Weiter nördlich ist er mehr verwittert. Etwas weiter
stiessen wir auf eine alte Schleuse, die noch in Betrieb war. Hier war auch das Ende der
Touristenfahrt.
Bei Mülhausen verloren wir irgendwie den Radweg und machten einen Umweg über Rocksdorf.
Entlang der Hauptstrasse finden wir wieder einmal einen hübschen Parasol-Pilz. Kurz vor
Neumarkt fanden wir im Wald weitere Pilze. Wir hatten am Vorabend beschlossen von Neumarkt
den Zug zu nehmen um Zeit aufzuholen. Leider fehlt uns die Zeit den ganzen Weg bis Leipzig
zu radeln. Am Bahnhof von Neumarkt erkundigten wir uns nach den Verbindungen und den Preisen.
Wir kauften ein Bayern-Ticket und entschieden über Hof nach Bad Steben an der bayrischen Grenze
zu Thüringen zu reisen. Die Verbindungen waren einigermassen gut und der Fahrrad-Verlad war
kein Problem. In Nürnberg hatten wir etwas Aufenthalt, so dass wir einen Kaffee trinken gehen.
Wir hatten kein besonders glückliches Händchen mit der Wahl der Gaststätte, da wir einen horrenden
Preis zahlten.
Wir kamen etwa um 18:30 in Bad Steben an, wo wir uns beeilen mussten vor dem Eindunkeln einen
Übernachtungsplatz zu finden. Dennoch nahmen wir uns noch die Zeit, im Supermarkt eine Flasche
Wein und Joghurt für das Frühstück zu kaufen. Wir wollten doch auf unserer Flitter-Radtour auch
etwas gediegen reisen! Am Bahnhof studierten wir rasch den Ortsplan und entschieden schnell, zu
einem Aussichtspunkt am höchsten Punkt des Dorfes zu radeln. Es war eine gute Wahl, da es einen
Tisch mit Bänken und einen kleinen Pavillon hatte. Allerdings hatte es mittlerweile auch wieder
Bewölkung und es zog ein kühler Wind über die Felder. Ich versuchte verzweifelt den Kocher
MSR-Whisperlite) in Gang zu bringen. Der Gummi der Pumpe war eingerissen und fiel immer wieder ab.
Zum Glück kriegte ich den Kocher nach einigen Versuchen doch noch zum Brennen, so dass wir die
leckeren Pilze zubereiten konnten.
Urs
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