Die Nacht hier am Waldrand war ruhig. Leider war das Wetter morgens nicht besser.
So konnten wir keine Morgensonne geniessen. Wir packten unsere lieben Velos und
radelten entlang landwirtschaftlicher Felder nach Wemding. Wir hatten Lust auf
eine Bäckerei. Leider war es Sonntags und die Chance in diesem kleinen Ort
etwas zu finden relativ klein. Der Dorfkern war sehenswert. Es hatte eine Stadtmauer
mit Graben rund um den Kern und im Zentrum einen hübschen Platz. Die
Strassen waren belegt mit währschaftem Pflasterstein. Im Zentrum wurden wir
nicht fündig, sprachen dafür mit einer älteren Frau. Wir fragten diese,
wie sie denn die Flitterwochen verbracht habe? Da sie damals einen Betrieb hatten gingen
sie nur ein Wochenende fort und nahmen sich vor, eine Reise später zu machen.
Mittlerweile sind sie im Pensionsalter und ihr Mann im Rollstuhl! Solche Begegnungen
zeigen uns wieder einmal mehr, dass wir hier das Richtige machen. Um an frische Brötchen
zu kommen wurden wir zurück an den Stadtanfang zu den grossen Tankstellen geschickt.
Diese waren jedoch leider auch schon ausverkauft.
Von Wemding mussten wir ins Altmühltal queren. Ich hoffte, dass der Hügel dazwischen
nicht allzu hoch ist. Gleich nach Wemding mussten wir denn auch einen Hügel erklimmen, der
jedoch schnell mal abflachte. Danach ging es bis ins Altmühltal fast nur noch runter. Von
Weilheim bis Gundesheim konnten wir einem wunderschönem Radweg folgen. Dieser führte
uns durch ein hübsches kleines verkehrsloses Tal nach. Im Wald sahen wir wieder einmal Pilze.
Erst sahen wir nur kleine und schliesslich auch riesig grosse. So flückten wir einen riesigen
Parasol-Pilz. Zum Glück hatten wir das Pilzbuch gekauft. Kurz danach machten wir auf einer
hübschen Parkbank entlang des Weges Mittagsrast. Normalerweise nahm ich sogar meinen Kocher
hervor um einen leckeren Kaffee zu brauen.
Das Altmühltal ist eine Reise wert. Die Altmühl schlängelt sich hier durch das
liebliche Tal, das links und rechts steil, teils felsig begrenzt ist. Auch das Radeln war hier
entspannend. Die Radwege waren zwar vielfach unbefestigt aber es rollte gut, insbesondere da wir
guten Rückenwind hatten. In Pappenheim gönnten wir uns für einmal ein Stück
Kuchen. Etwas weiter kreuzte vor unseren Rädern eine Blindschleiche den Radweg. Zuerst meinten
wir, es sei eine Schlange und hielten an um sie näher zu betrachten. Wir liessen sie über unsere
Finger gleiten und beschätzten sie von herannahenden Radlern bis sie im nahen Laub untertauchte.
Bei Altendorf trafen wir einen Rennradler, der unbedingt ein Foto von uns machen wollte. Kurz
danach fanden wir einen hübschen Platz zum Übernachten. Es war ein offizieller Lagerplatz
für Kajakfahrer. Es hatte Bänke, eine Feuerstelle, Plumpskloos und einen Unterstand. Hier
trafen wir ein junges radelndes Paar, die auch fasziniert waren von unserer Idee. Sie wollen
demnächst auch heiraten. Nachdem sie uns verlassen hatten brachten sie uns noch zwei Flaschen
Bier vorbei!:)
Urs
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