Oh war das ein Sauwetter, der Himmel zog gar nicht auf, mir war kalt.
Alles was ich hatte zog ich drunter und drüber. Auf meine Lederschuhe verzichtete ich,
sie waren von der letzten Nacht noch naß gewesen und griff fröstelnd auf meine
Wollsocken-Alternative zurück. Urs, wie immer tapfer, packte das nasse Zelt ein,
während ich im Waschraum mit Haarspangen versuchte die Frisur in Form zu bringen (ich
staune noch heute über Urs Geduld).
Heute, Sonntag, sollten die Rennen stattfinden, die Meisterschaften auf historischen
Fahrrädern. Für die meisten der Oltimer-Freunde ist das DER große Tag, aber aufgrund
des Wetters blieb dieser Teil der Veranstaltung etwas blutleer. Auch wir zogen es vor,
uns in der nahen Bäckerei mit Kaffee und Brezeln zu versorgen.
Ich selbst stand noch eine Weile vor einem hübschen Hochrad-Replika und liebäugelte
etwas damit, mal wieder Hochrad zu fahren (ich fahre wirklich gern Hochrad), aber der
Besitzer war zu ängstlich und ließ mich im Kleid nicht fahren.
Wir verließen die Veranstaltung und fuhren hinunter zum Bodensee und kehrten an der
Strandpromenade in ein Restaurant ein. Wir waren nicht besonders weit gekommen, aber ich
hatte Hunger und bestellte ein großes Essen. Urs fühlte sich nicht wohl und schlürfte
einen Kamilllentee.
Als wir weiter fuhren, fanden wir nicht gleich den richtigen Weg. Der Himmel blieb
verhangen, wir pflückten noch einige Pflaumen und kämpften uns landeinwärts (wie
sollten wir jemals bis Leipzig kommen bei diesem Tempo).
Als ein heftiger Regenschauer auf uns niederging befanden wir uns glücklicherweise gerade neben einer Pension.
Sie kostete uns ganze 71 euro aber was hatten wir den für eine Wahl? Wir waren naß,
das Zelt war naß und Urs war ziemlich angeschlagen. Weit waren wir nicht gekommen,
dafür hatten wir einen trockenen Platz. Mit Cola, Pommes und einer großen Portion
Schlaf bekamen wir Urs wieder hergestellt.
Maxi
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